Zeugnisse der mittelalterlichen Stadtbefestigung –
so lautete das Thema der 11. Nacht der Denkmale am 8. September 2012 in Sangerhausen. Die Veranstalter, der Kulturverein Armer Kasten und der Verein für Geschichte von Sangerhausen und Umgebung hatten wieder in bewährter Weise zahlreiche Höhepunkte vorbereitet.
Start war am Hexenturm an der Tennstedt.
Im Bild unten: über 230 Interessierte kamen zur 11. Nacht der Denkmale am 'Hexenturm'.
Oberbürgermeister Poschmann ließ es sich nicht nehmen, die über 230 anwesenden Teilnehmer zu begrüßen. Er verwies in seiner kurzen Ansprache darauf, dass die dringend notwendige bauliche Instandsetzung des Turmes mit der Unterstützung von Fördermitteln aus dem Programm des Städtebaulichen Denkmalschutzes bevorsteht.
Bei dieser Gelegenheit bedankte sich der Oberbürgermeister für die Bereitschaft der anwesenden Eigentümer, der Familie Noltze, ihr Grundstück für die Denkmalnacht zu öffnen. Helmut Loth, Vorsitzender des Geschichtsvereins, erläuterte danach die Geschichte des Hexenturmes und verwies nach dessen Fertigstellung auf die Möglichkeit von Besichtigungen nach Voranmeldung.
Die zweite Station des Abends war das Alte Schloss, die heutige Kreismusikschule. Hier wurde die inzwischen noch größer gewordene Teilnehmerzahl vom Bläserquartett der Kreismusikschule unter Leitung von Maik Menzel begrüßt.
Im Bild: 11. Nacht der Denkmale, Teilnehmer im alten Schloss.
Die Theatergruppe Tempus Saltus hatte dann die Premiere mit dem extra für die Denkmalnacht von Ernst-Albrecht Henke geschriebenen Theaterstück "Barbara Riethmüller - die Hexe von Pölsfeld", welche sich einst im Hexenturm das Leben nahm. Die Aufführung wurde mit viel Beifall belohnt.
Im Bild: die Theatergruppe Tempus Saltus mit dem extra für die Denkmalnacht von Ernst-Albrecht Henke geschriebenen Theaterstück "Barbara Riethmüller - die Hexe von Pölsfeld".
Klaus Ludwig, Eigentümer des Ausreitertumes war ganz schön überrascht, als sich die Teilnehmer entlang der ältesten erhaltenen Mauer von Sangerhausen, der Umfassungsmauer des einstigen Klostergartens, bewegten, um einen Blick in das Turminnere zu werfen. Auch hier wurden Erläuterungen zur wechselvollen Geschichte des Ausreiterturmes gegeben. Im Bild: 11. Nacht der Denkmale am "Ausreiterturm"
Nach Inaugenscheinnahme der Reste des ehemaligen Augustinerklosters ging es mit musikalischer Begleitung durch die Gruppe "Cartousche" weiter zur Husarenpforte. Zum hier in unmittelbarer Nachbarschaft stehenden Stadtmauerturm, aber auch zur Geschichte der Entstehung der Husarenpforte erfolgten wieder zahlreiche Erläuterungen.
Durch den Gang im ehemaligen südlichen Zwingerbereich der Stadtbefestigung und über die in diesem Jahr von der Stadt errichtete neue Fußgängerbrücke führte der Weg weiter zur Stadtmauer mit Wehrgang bei der Grauengasse. Hier kann man bis heute eindrucksvoll die mittelalterlichen Verteidigungsanlagen in Augenschein nehmen. Erläuterungen zur Geschichte rundeten den Gang entlang der eindrucksvollen Befestigungsanlage ab.
Danach wanderten die Teilnehmer mit einer Führung, weiter von der Musik von "Cartousche" begleitet, über die Katharinenstraße und die Göpenbrücke bis zur Marienkirche. Hier fand die 11. Sangerhäuser Denkmalnacht ihren Abschluss mit den Klängen der Gruppe "Triangel" aus Stolberg/Harz.
Im Bild: Marienkirche, Klänge der Gruppe Triangel aus Stolberg/Harz.
Am Ende des Tages konnte festgestellt werden, dass nahezu 300 Teilnehmer Gäste der Denkmalnacht 2012 waren. Dass so Viele die Gelegenheit nutzten, sich mit den noch vorhandenen Zeugnissen der mittelalterlichen Stadtbefestigung von Sangerhausen zu beschäftigen, hat die Veranstalter mit ihren zahlreichen ehrenamtlichen Helfern sehr gefreut und beeindruckt.
Im Bild: Ausschnitt des Flyers "Nacht der Denkmale 2012"
Einen Flyer gibt es hier zum herunterladen, die pdf Datei ist 1,9 MB groß (lesbar mit Foxitreader).
Helmut Loth
Fotos: Verein für Geschichte von Sangerhausen und Umgebung e.V..