Am 21. September haben die Mitarbeiter des Amtsgerichts Sangerhausen zu einem Benefizkonzert zu Gunsten des Erkers in den Goldenen Saal eingeladen. Insbesondere waren alle bisherigen Spender angesprochen, die seit Beginn der Aktion tatkräftig mit geholfen haben, den notwendigen Eigenanteil für die Instandsetzung des Renaissanceerkers aufzubringen.
Im Bild: Hofbeamter, Hofdame, Herzog Carl Christian und Hofdame, dargestellt von Mitgliedern des Sangerhäuser Geschichtsvereins, Foto: Geschichtsverein
Bereits am 28. Oktober 2005 hatte der damalige Minister der Justiz des Landes Sachsen-Anhalt, Curt Becker, die Schirmherrschaft über das Vorhaben übernommen. Schon damals wies Curt Becker darauf hin, dass es unerlässlich sei, die seit 1974 klaffende Wunde an der Südostfassade des Neuen Schlosses in Sangerhausen wieder zu schließen. Und so ließ es sich der Schirmherr natürlich nicht nehmen, noch einmal auf das bereits erreichte Spendenergebnis (27.905,87 Euro) hinzuweisen.
Der Kammerchor des Geschwister-Scholl-Gymnasiums und Solisten der Kreismusikschule gaben der Veranstaltung den musikalischen Rahmen. Die Ministerin der Justiz des Landes Sachsen-Anhalt, Frau Professor Dr. Angela Kolb war extra angereist, um aus einem ihrer Lieblingskriminalromane vorzulesen. Oberbürgermeister Fritz-Dieter Kupfernagel stelle in Auszügen sein neuestes Kinderbuch vor. Mitarbeiter des Amtsgerichts berichteten nicht nur über Begebenheiten und Urteile aus der Geschichte der Justiz, sondern führten auch eine Versteigerung durch, deren Erlös natürlich dem Erker zugute kam. Zwei Sangerhäuser Rechtsanwälte hatten ihren Auftritt mit einer lebendigen Darstellung eines Rechtsfalles.
Abschließend erläuterte Helmut Loth in seinen Ausführungen die Geschichte des Neuen Schlosses. Einzelne Mitglieder des Vereins für Geschichte von Sangerhausen und Umgebung e.V. bereicherten die Veranstaltung durch ihren Auftritt in historischen Kostümen. So waren Herzog Carl Christian von Sachsen-Weißenfels mit zwei seiner Hofdamen, einem Verwaltungsbeamten und zwei Wachen anwesend.
Aber auch Sangerhäuser Bürger und Unternehmer unterstützten die Spendenaktion noch am gleichen Tag mit der symbolischen Überreichung eines Betrages in Höhe von insgesamt 1.030,00 Euro.
Am Ende der Veranstaltung konnte die Amtsgerichtdirektorin Ute Horlbog feststellen: Es ist geschafft!
Die gemeinsame Spendenaktion des Vereins für Geschichte von Sangerhausen und Umgebung e.V. und der Mitarbeiter des Amtsgerichts Sangerhausen zu Gunsten der Instandsetzung des Renaissanceerkers ergab in nur zwei Jahren mit den heute eingenommenen Beträgen den benötigen Eigenanteil in Höhe von 30.000,00 Euro!
Im Bild: Renaissanceerker um 1900, Foto: historische Postkarte
Und so wurde von den Organisatoren an diesem Abend nicht nur das erreichte Ziel verkündet. Ein Mehrbetrag in Höhe von 1.288,37 Euro an Spenden ist auf den Konten eingegangen. Dieses Geld soll als Eigenanteil für die dringend notwendige Restaurierung des Kobermännchens ebenfalls der Stadt Sangerhausen übergeben werden.
Zahlreiche Spender haben sich beteiligt. Ihnen allen sei an dieser Stelle vielmals gedankt.
Das Ergebnis der Spendenaktion ist ein beeindruckendes Zeugnis bürgerschaftlichen Engagements in der Berg- und Rosenstadt Sangerhausen.
Wie geht es weiter?
Der eingesammelte Spendenbetrag in Höhe von 30.000,00 Euro soll noch im Jahr 2007 der Stadt Sangerhausen als Eigenanteil für das Vorhaben übergeben werden.
Inzwischen hat die Stadt Sangerhausen auf Initiative des Sanierungsausschusses des Stadtrates ein Architekturbüro mit der Planung beauftragt. Nach der Ausschreibung, die im Frühjahr 2008 erfolgen soll, kann im gleichen Jahr mit den Bauarbeiten begonnen werden.
Helmut Loth
aus Sangerhäuser Nachrichten vom 09.03.2007
Sangerhäuser engagiert sich für Geschichte der Stadt Sangerhausen
Am Donnerstag, dem 1. März 2007 um 15.00 Uhr übergab der Geschäftsführer der FEAG (Fertigungscenter für Elektrische Anlagen GmbH) Herr Bernd Hiller an den Sangerhäuser Verein für Geschichte von Sangerhausen und Umgebung einen Scheck in Höhe von 2.500 Euro. Hintergrund ist das 40-jährige Berufs- und gleichzeitig Betriebsjubiläum des Sangerhäusers.
Dieses Geld soll für den Neubau des historischen Erkers am Gebäude des Amtsgerichtes verwendet werden. Mit der Finanzspritze des Privatmannes Hiller fehlen nun nur noch rund 3.000 Euro für den Eigenanteil, den die Stadt Sangerhausen für Fördermittel einsetzen muss, damit der Erker für insgesamt 160 Tausend Euro wieder aufgebaut werden kann.
Die Scheckübergabe erfolgte natürlich vor Ort, dabei Oberbürgermeister F.-Dieter Kupfernagel, Herr Bernd Hiller, Rosenkönigin Anika die II., die Direktorin des Amtsgerichtes Frau Ute Horlbog und der Vorsitzende des Geschichtsvereins, Herr Helmut Loth.