2005 12 02 MZ Spende Erker small

Firma ProDent überwies dem Geschichtsverein 1.000 Euro.

aus Mitteldeutsche Zeitung vom 02.12.2005

Siehe Bild: Der Vorsitzende des Geschichtsvereins Helmut Loth, Heike Ernst von ProDent, Amtsgerichtsdirektorin Ute Horlbog und Veronika Otto vom Geschichtsverein vor dem Gebäudeteil am Neuen Schloss in Sangerhausen, an dem der Erker wieder errichtet werden soll.

MZ-Foto- Jürgen Böhme. Sangerhausen/MZ/jb.

Die Sangerhäuser Dentallabor Pro Dent GmbH hat dem Geschichtsverein 1 000 Euro für die Sanierung des Erkers am Neuen Schloss, in dem sich das Amtsgericht befindet, zur Verfügung gestellt.

Gestern übergab Laborleiterin Heike Ernst symbolisch die Spende an den Vorsitzenden des Geschichtsvereins, Helmut Loth.
Das Sangerhäuser Unternehmen um Geschäftsführer Reinhold Handke beschäftigt derzeit 14 Mitarbeiter. Handke, sagt, dass sich natürlich auch mittelständische Unternehmen der Kreisstadt an der vom Geschichtsverein initiierten Spendenaktion beteiligen sollten. Denn es gehe um die Wiederherstellung eines Kleinods, das der Stadt gut zu Gesicht stehe.

Bisher sind laut Loth (02.12.2005) 3373,86 Euro auf dem Spendenkonto des Vereins eingegangen. Etwa das Zehnfache werde für die Sanierung benötigt. Die Spendenaktion steht übrigens unter Schirmherrschaft von Sachen-Anhalts Justizminister Curt Becker (CDU).


Mitteldeutsche Zeitung vom 16.11.05aus Mitteldeutsche Zeitung vom 16.11.2005

Historie des Stifts erforscht

Bauingenieur Wittwar sprach über Sangerhäuser Hospitäler, Sanierung beginnt.

Von Steffi Rohland Sangerhausen/MZ.
Auf dem Programm der letzten Mitgliederversammlung des Geschichtsvereins von Sangerhausen und Umgebung e.V. standen Stiftungen und ganz speziell das Stift Sankt Spiritus in der Mühlgasse. Der Sanierungsausschuss der Stadt Sangerhausen bewilligte 21 000 Euro Fördermittel für die Fassadengestaltung, wenn das Haus unter Federführung der Diakonie im nächsten Jahr saniert wird.

siehe Bild: Klaus-Peter Wittwar berichtete über die Stiftungen Sankt Julian, Sankt Spiritus und Sankt Gangolf in Sangerhausen. Dabei stand das Gebäude Mühlgasse 3a des Hospital Sankt Spiritus im Mittelpunkt.

"Die Stiftung Sankt Spiritus ist das älteste, reichste und größte Stift in Sangerhausen." Klaus-Peter Wittwar Bauforscher

Derzeit beschäftigen sich die Diplom-Ingenieure Klaus-Peter Wittwar und Beate Tomaschek vom Büro für Bauforschung in der Denkmalpflege aus Weimar mit der Bauhistorie. Sie gaben in der Versammlung den zahlreich erschienenen Interessierten einen ersten Einblick in ihre Bauforschertätigkeit am Gebäude. Aber auch die beiden anderen Stiftsgebäude, das Stift Sankt Julian sowie das Stift Sankt Gangolf (Roseninsel) wurden in die vergleichenden Betrachtungen mit europäischen Hospitalbauten herangezogen. Drei Lagepläne verraten den Bauforschern etwas von den ursprünglichen Grundrissen der Gebäude. "Dabei sind die Wirtschaftsanlagen eigentlich nicht das Typische für ein Hospital", bemerkte Wittwar eine Besonderheit.

"Aber ein langgestrecktes Gebäude mit gleichberechtigten Räumen, einem durchgehenden Dach mit Dachreiter gab es auch im Stankt Spiritus. Die dazugehörige Kapelle wurde erst um 1970 abgerissen."

Die ersten Forschungen im L-förmigen Wohnhaus Mühlgasse 3a, das nun saniert werden soll, zeigen: "Es passt nicht alles glatt zusammen." Umbauarbeiten widerspiegeln sich in Türen und Kellergewölben, ein neu eingezogener Dachbalken lässt ahnen, warum der darunter liegende Raum eine begradigte Decke und einen Stützpfeiler an der Außenwand aufweist.

Ein überraschender Fund, den die Bauforscher machten, war ein viel zu "prunkvolles" Kellerportal.

Der spätgotische Bogen wird um 1500 datiert und wurde vor dem großen Umbau von 1728 dort eingebaut. Eine gut erhaltene barocke Inschriftentafel über dem Haupteingang im Osten des Gebäudes zeugt noch von diesem großen Umbau.


Wochenspiegel vom 02.11.2005aus Wochenspiegel vom 02.11.2005

Spenden als Eigenanteil.

Justizminister übernimmt Schirmherrschaft für die Erker-Aktion. Damit ist ein weiterer Bauabschnitt im Europa-Rosarium abgeschlossen.

Siehe Bild:
Im sanierten Westflügel des Amtsgerichtes unterzeichnete Justizminister Curt Becker (Mitte) die Urkunde über die Schirmherrschaft zur Instandsetzung des Erkers am Neuen Schloss. Foto: sro

Sangerhausen (sro).
Als eine "Narbe, die verschwinden soll", bezeichnete der Justizminister des Landes Curt Becker das Fehlen des Erkers an der Nord-Ost-Seite des Amtsgerichtsgebäudes. Dafür will er selbst aktiv etwas tun: Er übernahm am Freitagvormittag offiziell die Schirmherrschaft über eine Spendenaktion für den Erker. Wegen Baufälligkeit wurde das Gebäudeteil vor über 30 Jahren vom Neuen Schloss abgenommen.

"Damit fehlt dem Neuen Schloss ein für Sangerhausen wichtiges und unverzichtbares Identifikationssymbol und Gestaltungselement", sagte Helmut Loth, der Vorsitzende des Vereins für Geschichte von Sangerhausen und Umgebung e.V..

Die Mitglieder des Vereins rufen nun die Sangerhäuser und weitere Interessierte dazu auf, für die Instandsetzung des Erkers zu spenden. 30.000 Euro sollen als Eigenanteil gesammelt werden.

Die sollen der Stadt als Eigenanteil zur Verfügung gestellt werden, damit weitere Fördermittel für das Vorhaben eingesetzt werden können. Insgesamt wird eine Summe von 160.000 Euro veranschlagt.

Die Spendenaktion trägt schon Früchte: Auch die Mitarbeiter des Amtsgerichtes haben ihren Beitrag dazu geleistet.
So konnte Ute Horlbog, die Direktorin des Amtsgerichtes, 322 Euro an Helmut Loth überreichen. Hoffentlich wird genügend Geld gesammelt, damit es auch noch für eine dringend benötigte Sanierung des Kobermännchens reicht, das im Inneren des Nordflügels des Amtsgerichtes steht, und zu den Wahrzeichen der Stadt gehört.


Gruppenfoto

Am 10. Oktober 2005 wurden aus Anlass einer Mitgliederversammlung die Funktionen des ersten und zweiten Stellvertreters des Vorsitzenden sowie ein Mitglied des Revisionsorgans neu gewählt.

Im Bild von links nach rechts: Helmut Loth (Vorsitzender), Arno Siebeck (Schriftführer), Pia-Berit Zeumer (neu gewählte 1. stellvertretende des Vorsitzenden), Helmut Schackel (neu gewähltes Mitglied des Revisionsorgans), Andreas Bürger (neu gewählter 2. stellvertretender Vorsitzender), Veronika Otto (Kassiererin) und Ingrid Hopfstock (Beisitzerin).

Nicht anwesend: Gerald Warz (Beisitzer), Karlheinz Rehnelt-Krebs (Revisionsorgan), Karin Thom (Revisionsorgan).